KULTURMASSNAHMEN ab 2002 | IN VORBEREITUNG








SCHULE DES SCHEITERNS

Man lernt nicht aus. Auch nicht mit dem Scheitern. Nach über 12 Jahren Show des Scheiterns präsentieren KM im Januar 2015 eine lecture performance, in der sie ihre Erfahrungen mit dem Thema verdichten. Sie untersuchen in diesem Hörstück das Phänomen sprachlich, ästhetisch und feiern es für seine Schönheit und Zwecklosigkeit. Dem Publikum werden in Lehrsätzen die drei wichtigsten Wege ins Scheitern aufgezeigt: Ablenkung, Überforderung, Schuldgefühle. Die live-performance ist gleichzeitig im Radio und als stream zu hören. Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Stuttgarter Filmwinter und dem Freien Radio Stuttgart. Als Podcast auch hier abrufbar.  


schule des scheiterns





DIE BOTSCHAFT

Im Rahmen der Ausstellung Aufbruch in die Utopie in Bremen realisiert KM im Juli 2014 eine "historische Tonaufnahme". Sechs ausgewählte Personen aus Bremen präsentieren einen akustischen Beitrag zum Thema Kommen und Gehen. Die Aufnahme wird live auf eine Vinylschallplatte geritzt und anschließend an das Bremer Staatsarchiv übergeben. Dort wird die Platte die nächsten 180 Jahre verwahrt, bis sie angehört werden darf. Eine Audioperformance für ein ungeborenes Publikum, der die Zuschauer als Zeugen beiwohnen.

 


Die Botschaft





DAS RESTAURANT - Gelsenkirchen

Im Rahmen des Projekts Archipel InVest initiierten KM im September 2013 eine Gesprächsreihe im ehemaligen Quelle Center am Gelsenkirchener Bahnhof. In einem eigens eingerichteten Restaurant, gebaut aus gefundenem Material, konnten an sechs Abenden Gäste übrig gebliebene Essensreste mitbringen, aus denen ein Menü zubereitet wurde. Im Zentrum stand das während des Kochens und Essens entstandene Tischgespräch, dessen Ziel es war, am Ende des Abends einen Gesprächsrest zu definieren. Dieser war wiederum Ausgangspunkt für das Gespräch am Folgetag. KM analysierten den Gesprächsverlauf und präsentierten ihre Ergebnisse in einer abschließenden Performance.


gelsenkirchen





TERRA DEFECTUM - Publikation zu zehn Jahren Show des Scheiterns.

Aus Anlass des 10-jährigen Bestehens der Show haben KM sich noch mal alle Geschichten der 68 Referenten vorgenommen und ihre Wege ins Scheitern genau analysiert. Herausgekommen ist eine kleine Faltpublikation. Auf der einen Seite findet sich die Zusammenfassung sämtlicher Geschichten. Auf der anderen eine Seekarte alten Stils, grandios gezeichnet von Veronika Schumacher, auf der verallgemeinert übliche Scheitergründe und Untiefen verzeichnet sind: von den Sirenen der Eitelkeit bis zu den gemeinen Winden des Zweyfels. Bei Interesse ist die Publikation hier zu beziehen.


terra defectum





SHOW DES SCHEITERNS - die 10 Jahres Jubiläumsveranstaltung

Seit zehn Jahren lädt KM in loser Folge zur Show des Scheiterns. Drei Referenten berichten in einem Vortrag über ein Projekt, das nicht zustande kam. So auch diesmal auf der ausverkauften Seitenbühne im Haus der Berliner Festspiele im Oktober 2012 . Ein Gestalter sprach über seinen missglückten Versuch einen Innovationspreis für Vodaphone rechtzeitig herzustellen, ein Künstlerduo berichtete von ihrem versandeten Wiesn-Hit und ein Filmemacher erläuterte, wie sich kaum jemand für sein Projekt "Mauerwegstaffette" interessierte. Als Experte des Abends brillierte Wiktor Winogratzki. Nach der Show urteilte ein Zuschauer auf Radio Eins: "Diese Show sollte jeder Berliner einmal gesehen haben." KM bemüht sich, das möglich zu machen. Mehr zur Show findet sich hier


sds





STEUERERKLÄRUNG 1999 - 2010. Eine Langzeitdokumentation

Es ist eine Weiterentwicklung aus der KM Steuererklärung 1999. Nach zehn Jahren endet die Aufbewahrungsfrist für Steuerunterlagen. KM haben dies zum Anlass genommen, ihre abgelaufenen Unterlagen einmal im Jahr zu sichten und vor der Kamera anhand der Belege Rechenschaft abzulegen, was sie damals vor zehn Jahren getrieben haben. In einer Langzeitdokumentation werden sich KM auf diesem Weg in den Jahren 2010-2020 an die Jahre 1999-2010 erinnern: Zehn Jahre werden über zehn Jahre erinnert. Am Ende schließt sich der Kreis. 


steuer





DIALOGANNAHME

Kriege lauern nicht nur zwischen verfeindeten Ländern, sondern auch im täglichen Zwischeneinander. Allerdings vermeiden wir oft Konfliktsituationen, die außer Kontrolle geraten könnten. Ist das gut? KM findet: nicht immer; und lädt Besucher zur nachträglichen Eskalation ein. In der DIALOGANNAHME wird ein verbaler Konflikt in einem Gespräch mit KM sorgfältig rekonstruiert, um anschließend gemeinsam retuschiert zu werden. Aus der geänderten Gesprächsversion erstellt KM eine Eskalationszeichnung, welche fortan im Annahmeraum aushängt. Die Annahme von Dialogen fand im März 2011 im Maxim Gorki Theater statt. Weitere Dialogannahmen gab es auf Radio 1 und in der Kümmerei Gießen.


dialogannahme





KOMPLIZEN REAL ESTATE - Raumvermittlung zwischen Aktivist und Sympathisant

Mit Hilfe der KM Komplizen Real Estate können Sie herausfinden, ob Ihre Wohnung, Ihr Ferienhaus oder Ihr Arbeitsplatz als Unterschlupf oder Lagerfläche eingesetzt werden könnte. In einem vertraulichen Gespräch (Anonymität wird gewahrt) werden praktische Fragen der Unterstützung erörtert. Im temporären Beratungsraum liegt eine überschaubare Liste von Beispielaktivisten aus. Wenn Ihre Belange nicht ausreichend vertreten sind, können sie das Portfolio ergänzen oder auch ein neues Profil erstellen. Wir werden gern auch für Ihr Engagement ein passendes Raumangebot suchen. Komplizen Real Estate als Maßnahme am 22. Januar 2011 im Maxim-Gorki-Theater, Berlin statt.


 

STEUERERKLÄRUNG 1999 - LESUNG & VERNICHTUNG

Die Aufbewahrungspflicht für Steuerunterlagen endet nach 10 Jahren. Aus diesem Anlass lesen KM aus ihren Belegen des Jahres 1999 und vernichten sie dabei. Was haben sie womit verdient? Wohin wollten sie? Und was bleibt am Ende übrig? Drei Erzähler, drei Lebensläufe, drei Arten sich zu erinnern. Eine szenische Lesung mit Musik. Die Aufführung fand im November 2010 in der Peter-Behrens-Halle der TU Berlin im Rahmen des Theaterfestivals  Past Forward der Plattenvereinigung statt. 



 

PROBESTUNDE

Im Rahmen von X-Schulen, einem Projekt des Hebbel-Theaters Berlin an der Kreuzberger Hector-Peterson Oberschule hat KM von acht Schülern der 9. und 10. Klasse Dinge gelernt, die sie noch nicht kannten und diese dann den Zuschauern der Aufführungen in Unterrichtsstunden weitervermittelt. Die Schüler wurden im ersten Schritt zu Lehrern. Während der Aufführung bildeten sie eine Jury und bewerteten die Leistungen von KM als Lehrer in Kommentaren und Zensuren. Diese wurden im Lauf der Aufführungstage statistisch erfasst und ausgewertet. Das Spektrum der Wissensthemen reichte vom Kurdischen Hochzeitstanz, Fußballtricks, Techniken des Kiezrauchens bis hin zu rituellen Waschungen und Fragen des Glaubens. Die Aufführungen fanden Ende Juni 2010 statt. Weitere Bilder hier.




 




ZUKUNFT DES THEATERS - Ein Forschungsbericht

In einer sozialwissenschaftlichen Studie befragt KM die Mitglieder des Ensembles der Münchner Kammerspiele über ihre Erwartungen an die Zukunft des Theaters. Dank ihrer statistischen Erhebung kommen KM in ihrem Forschungsbericht zu dem Schluss: " ... dass die untersuchte Gruppe sehr wohl über ein hohes Auflehnungspotential verfügt. Offenbar ist es dem Intendanten gelungen, ein gleichwohl komplexes wie stabiles Gebilde aus wohldosierter Hierarchie, Streitkultur und einer Portion Behaglichkeit zu schaffen." Erschienen ist der Bericht im Katalog der Kammerspiele zur Verabschiedung ihres Intendanten Frank Baumbauer.


schauspielerfragen
 

DAS RESTAURANT - Berlin

An sechs Abenden betreibt KM ein Restaurant. Jeweils fünf Gäste bringen übrig gebliebene Reste aus ihren Haushalten mit und kochen gemeinsam daraus eine Mahlzeit. Beim anschließenden Essen führen die Teilnehmer ein moderiertes Tischgespräch. Gesprächsthema des Abends ist der übrig gebliebene Gesprächsrest vom Vorabend. Am Ende des Abends gilt es wieder einen neuen Gesprächsrest für den nächsten Abend zu definieren. Der Zyklus fand im November 2009 in den temporären Räumen von KM in Kreuzberg statt.


WER BIN ICH? BZW. WAS GLAUBE ICH, WAS ANDERE DENKEN, WER ICH BIN?

Ein Expertengremium erstellt anhand von Porträtvideos ein Persönlichkeitsprofil von drei Münchner Bürgern. Diese betreten im Anschluss tatsächlich die Bühne und haben die Möglichkeit, das Fremdbild mit ihrem Selbstbild in Einklang zu bringen. Eine gesellige Erkenntnis-Show mit Moderation und Musik von und mit KM. Aufführung am 5. März 2009 im Neuen Haus der Münchner Kammerspiele.


 

KW 4

Wie werde ich die 4. Kalenderwoche erleben? KM befragt 25 Berlinerinnen und Berliner im Voraus, wie ihre 4. Kalenderwoche 2009 aussehen und wie sie sich anfühlen wird. Die erwarteten Ereignisse, Befindlichkeiten und die tatsächlichen Geschehnisse werden in einem großen Stimmungsbild zusammengefasst und verglichen. In einem illustrierten Abend mit Moderation und Musik präsentieren KM ihre Forschungsergebnisse.

Januar 2009 im Studio des Maxim-Gorki-Theater, Berlin. Einen Kurzmittschnitt gibt es hier zu sehen. (Foto rechts (c) www.hcp-foto.com)



 

HAUSHALTSDEBATTE

KM eröffnet die Spielzeit 08/09 der Münchner Kammerspiele mit einer Haushaltsdebatte und der Frage: Was sollte man mit den Abendeinnahmen machen? Fünf Bürgerinnen und Bürger diskutieren und entscheiden über den Verbleib der Abendeinnahmen. Ob karitativer Zweck, künstlerisches Vorhaben oder privates Wohlbefinden: Alle Eingeladenen werben für ihr Projekt und müssen am Ende auch im Konsens entscheiden, wer wie viel bekommt. Können sich die Teilnehmer nicht einigen, geht das Geld zurück an die Münchner Kammerspiele.

Herbst 2008, im Schauspielhaus der Münchner Kammerspiele




 
 

KOTTI LÄSST MELDEN

KM sammelt wie schon in München (2006) sechs Tage lang Bürgermeldungen; diesmal rund um das Kottbusser Tor und präsentiert diese anschließend in einer öffentlichen Anhörung. Ziel ist es, jede der aufgenommenen Meldung so gut wie möglich zu vertreten, ohne sich dabei zu verbiegen. Eine detaillierte Beschreibung der im Frühjahr 2008 gesammelten Meldungen, unserer Erfahrung mit den Passanten am Kotti und den Aufführungen im Festsaal Kreuzberg und im Studio des Maxim-Gorki-Theaters sind dem Sachbericht (pdf 1,5 MB) zu entnehmen.




 
 

JET LÖSUNGEN

KM lässt sich für vier Tage und Nächte im Jet-Projektraum einschließen, um in dieser Abgeschiedenheit Probleme der Passanten zu lösen. Einziger Kontakt zur Außenwelt ist eine Luke, durch die Ratsuchende ihr Anliegen vortragen können. Jeden Abend öffnet sich die Wand mit der Luke und KM präsentiert in einer Show die gefundenen Lösungen. Um uns völlig auf unsere Aufgabe konzentrieren zu können, sind wir für eine Woche von der Außenwelt abgeschirmt und von Lebensmittellieferungen der Passanten abhängig. Mehr hier. weitere Fotos hier. Winter 2007 bei JET (in Kooperation mit dem Maxim-Gorki-Theater)




 
 

GEHEN LASSEN

"Haben Sie Lust spazieren zu gehen? Haben Sie keine Lust spazieren zu gehen? Wenn Sie eine der beiden Fragen mit 'Ja' beantworten können, sind Sie bei uns richtig." Bei Gehen lassen KM ermöglicht Bürgern, andere für sich spaziergehen zu lassen und dabei über eine sie bewegende Frage nachzudenken. Nach erfolgtem Spaziergang werden Auftraggeber und Spaziergänger auf ein Podium gebeten, um einem Publikum die Fragen, bzw. die gefundenen Antworten zu präsentieren und diese anschließend bei einer geselligen Bratwurst zu vertiefen.

Im Rahmen der Ausstellung WALK - Spazierengehen als Kunstform im Kunstraum Kreuzberg Herbst 2007




 
 

KW 28

KM befragt 30 Menschen im Vorraus, wie ihre 28. Kalenderwoche aussehen wird. Im gemeinsamen Gespräch werden zunächst Vorhaben und Ereignisse den Tagen zugeordnet. Im nächsten Schritt wird darüber spekuliert, wie sich die Erlebnisse wohl anfühlen werden. Diese prognostizierten Daten werden in eine Stimmungskurve übertragen. Zum Ende der Woche können die Teilnehmer in einem eigens eingerichteten Stimmungsbüro ihre Daten korrigieren und mit Bildmaterial versehen. In einer Show analysierte KM statistische Daten und berichtete von Einzelschicksalen. Produktion: Münchner Kammerspiele. Sommer 2007

 

GIESSEN - EINE STADT WIRD DOKTOR

KM bietet allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Gießen, die Würde des Bürgerdoktors zu erwerben. Einzige Voraussetzung, man muss in einer kurzen Doktorarbeit darlegen für welche Leistung man diese Auszeichnung verdient hat. Alle 57 eingereichten Arbeiten werden in einer Ausstellung präsentiert, drei Doktoranden werden zu einer Verteidigung eingeladen. In einem abschließenden Festakt erhalten alle Teilnehmer feierlich ihre Auszeichnung. Realisiert auf Einladung der Stadt Gießen. Frühjahr 2007. Zur Ausschreibung gelangen Sie hier.

 

VERTRETUNGSSTUNDE

"Was können wir von Ihnen lernen?" mit dieser Frage wendet sich KM an Passanten in der Berliner Innenstadt. Ausgerüstet mit einem mobilen Klassenzimmer lassen wir uns Wissen aus allen Gebieten beibringen. Wie verfertige ich angstfrei eine Einbrenne? Was ist der Unterschied zwischen räuberischer Erpressung und Unterschlagung? Wie teile ich einen Apfel ohne Werkzeug? Diese und vierundzwanzig weitere Themen werden von uns zu Lerneinheiten aufbereitet und in einer Vertretungsstunde den Zuschauern beigebracht. Entwickelt im Auftrag des Maxim-Gorki-Theaters Winter 2006. Ausführliche Informationen finden sich im Sachbericht. (pdf 1,5 MB)

 

MÜNCHNER LASSEN MELDEN

KM sammelt neun Tage lang Bürgermeldungen in der Münchner Fußgängerzone und präsentiert diese anschließend in einer öffentlichen Anhörung. Ziel ist es, jede der aufgenommenen Meldung so gut wie möglich zu vertreten, ohne sich dabei zu verbiegen. Eine detaillierte Beschreibung der im Sommer 2006 gesammelten Meldungen, unserer Erfahrung mit Münchner Passanten und der mehrstündigen Aufführung im Neuen Haus der Münchner Kammerspiele sind dem Sachbericht (pdf 1,5 MB) zu entnehmen.

 
 

SHOW DES SCHEITERNS

Seit 2002 berichten in dieser losen Vortragsreihe Freiwillige über Vorhaben und Projekte berichten, die nicht zustande kamen. Unsere Botschaft lautet: Scheitern ist etwas Symphatisches, für das man sich nicht zu schämen braucht. Im Gegenteil: Nur wer etwas versucht, kann auch scheitern. Eingebettet in ein Rahmenprogramm aus Musik und Quiz werden die Referenten für ihren Mut gefeiert, etwas gewagt zu haben. Details zur Idee, ausführliche Berichte zu den Gastspielen und Presseberichte finden Sie hier. 2011 wurde die Show für ZDF.kultur adaptiert und kurz darauf für den Grimme-Preis nominiert.

 

ANTON REISER WERKSTIPENDIUM

Drei StipendiatInnen erhalten von uns für die Dauer von einem Monat eine von uns zubereitete warme Mahlzeit in einem temporären Studienhaus. Als Gegenleistung erwarten wir ein Kunst- oder Handwerk, das in einer abschließenden Ausstellung präsentiert wird. Im Mittelpunkt der Installation steht die Frage nach dem Wert einer warmen Mahlzeit. Das Projekt wurde 2004 gefördert vom Hauptstadtkulturfonds, sowie vom Kulturamt Friedrichshain-Kreuzberg. Zum Anton Reiser Werkstipendium ist auch eine ausführliche Dokumentation erschienen.

 

BALLASTANNAHME

In der Bundesballstannahme (BuBa) nehmen korrekt gekleidete Sachbearbeiter persönlichen, gesellschaftlichen oder ideologischen Ballast entgegen: "Überlegen Sie, was Sie im Entwurf Ihres künftigen Lebens nicht mehr vorfinden möchten." In der Sammelstelle, wo der dazugehörige Lagerist alle abgegebenen Objekte akribisch vermisst und fotografisch dokumentiert, finden sich bereits die üblichen Verdächtigen: Eine Uhr, ein Päckchen Tabak, die Hartz-IV-Broschüre... Die Maßnahme wurde 2005 auf dem Inselkongress Harriersand bei Bremen realisiert.

 
 

TROSTSTUBE

KM hat einen formellen Tröstungsakt entwickelt. Was Beichtstuhl, Beschwerdestelle und Hotline nicht mehr leisten, vermag die Troststube. Der Raum erinnert auf den ersten Blick an ein Wahllokal, eine provisorisch eingerichtete Behörde. An einer langen Tafel sitzen zwei Sachbearbeiter. Sie informieren über das Angebot der Troststube, verteilen Formulare. Dem Tisch gegenüber befinden sich zwei Kabinen. In der ersten, kann ein Beschwerdeformular ausgefüllt werden, die zweite dient der verbalen Äußerung. Der Beschwerde folgt ein formaler Tröstungsakt, durchgeführt durch einen der Sachbearbeiter. Erstmals im Podewil im Sommer 2003.

 
 

BEGEHBARES FORMULAR

Besucher können Antrag auf Anerkennung für persönliche Leistung stellen. Für was die beantragten Anerkennung gewährt werden soll, steht den Antragstellern frei. Ein Sachbearbeiter begleitet die Antragsteller durch ein in neun Felder unterteiltes Formular, in dem je eine Frage zur Spezifizierung der Leistung zu beantworten ist. Die Anerkennung wird in einem extra Feld in Form eines Händedrucks verliehen. Produktion: Sommer 2005 Post, Berlin.

 
 

BUNDESDENKMALSCHUTZ

Nach Abriss des alten Kunstvereins formieren sich vor der Baugrube Protestierende, die verhindern wollen, dass auf dem Gelände ein Einkaufscenter entsteht. KM gibt sich als Bundesdenkmalschutzbehörde aus. Anhand einer Luftaufnahme wird in einer Pressekonferenz erläutert, welche archäologische Funde sich auf dem Gelände befinden. Die Erzählung steigert sich ins Groteske. Die Hoffnung, dass der Boden etwas Besonderes enthält, bleibt bestehen. Realisiert in Köln. Aktionstage am Loch, Sommer 2003.

 
 

ANTRAGSANNAHME

KM ermöglicht Besuchern Anträge aus folgenden Bereichen zu stellen: Antrag auf Namensänderung, Antrag auf Waffenschein oder Munitionserwerb, Erklärung zum Kirchenaustritt, Antrag zur Befreiung von der Rundfunkgebühr, Einreichung einer Petition im Deutschen Bundestag, Bewerbung als Referent der Show des Scheiterns. Die erforderlichen Angaben wurden von KM aus dem Gedächtnis heraus abgefragt. Dorthinein gelangten auch die Antworten. Realisiert in der Post, Berlin. November 2004.

 
 

HASENKLAGE

Zwei Darsteller begleiten mit in der Jagd gebräuchlichen Lockpfeifen, wie Hasenklage, Mauspfeifchen oder Hirschrohr eine Komposition aus einem Ghettoblaster. Im ersten Teil wird versucht die Welt der Tiere zu imitieren. Im zweiten Teil übernehmen die beiden die Partei der Jäger und schmettern im pathetischen Hip-Hop: Shoot the deer. Im dritten Teil wird wiederrum aus Sicht der Tiere die Klage angestimmt. UA: Kunstraum Kreuzberg Herbst 2005